Am 3. September 2024 hat der Hauptausschuss der Stadt Elsdorf das von uns verfasste Tourismuskonzept für den Tagebaurandbereich Hambach einstimmig beschlossen. Das Konzept zielt darauf ab, den Tagebaurand zu entwickeln und die Attraktivität entlang der 8 km langen Tagebaurandkante für Einheimische und Gäste erheblich zu steigern.
Aufgrund des geplanten Kohleausstiegs und Strukturwandels innerhalb des Rheinischen Revieres befindet sich auch der Tagebau Hambach im Wandel. Durch die anstehende Flutung wird die Grube bis 2070 zum zweitgrößten See Deutschlands und Elsdorf eine Stadt am See werden. Schon jetzt sind die Tagebaurandkante und die nahegelegene Sophienhöhe beliebte Ziele für Freizeit und Erholung. Die touristische Bedeutung des Gebiets verspricht in den kommenden Jahren weiter zu wachsen, da der entstehende See und die umliegende Region zu einem bedeutenden Anziehungspunkt für Besucher und Einheimische werden.
Das Tourismuskonzept basiert auf umfangreichen Analysen, darunter eine Gästebefragung und zahlreiche Gespräche mit lokalen und regionalen Akteuren. Im Fokus standen vor allen auch die planungsrechtlichen Hürden, die sich aus dem bestehenden Bergrecht ergeben. Zukünftig soll sich das Angebot in Elsdorf auf zwei touristische Zielgruppen konzentrieren: die adaptiv-pragmatischen und die expeditiven Milieus. Beide Gruppen suchen nach Erlebnissen, Unterhaltung und Aktivitäten. Entsprechend prüft die Stadt unter anderem spektakuläre Attraktionen am Tagebaurand wie beispielsweise inszenierte Aussichtspunkte, eine Riesenschaukel an der Böschung sowie einen bis zu 150 Meter hohen Fesselballon mit Blick über die Region bis nach Köln. Diese Attraktionen sollen die Landschaft in Szene setzen und überregionale Besucher anlocken.
Im Rahmen eines Fachbeitrags wurde zusätzlich ein Grobkonzept für die Errichtung eines Besucherzentrums am Tagebaurandbereich der Stadt Elsdorf entwickelt. Dieses Konzept dient als Entscheidungsgrundlage für die Stadt Elsdorf, ob ein Besucherzentrum auf dem Gemeindegebiet realisiert werden soll. In enger Abstimmung mit relevanten Partnern im Rheinischen Revier umfasst das Konzept erste Prognosen zu den erwarteten Besucherzahlen, zur voraussichtlichen Kostenstruktur für Bau und Betrieb sowie zu den erforderlichen Flächen für die geplanten Funktionen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Konzepts ist die Schaffung einer bedarfsgerechten Infrastruktur entlang der Tagebaurandkante auf Elsdorfer Stadtgebiet. Geplant sind unter anderem Gastronomieangebote, eine verbesserte Anbindung mit dem ÖPNV sowie Rad- und Fußverbindungen zwischen den verschiedenen Fokusräumen.
Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen, die bis 2070 stufenweise erfolgen sollen, möchte die Stadt Elsdorf den Grundstein für eine erfolgreiche touristische Entwicklung legen. Dabei wird auch die Beteiligung der Bevölkerung und privater Investoren eine wichtige Rolle spielen. So soll die Region nicht nur für Touristen, sondern auch für die Einheimischen ein Ort der Erholung und der aktiven Freizeitgestaltung werden.
Ansprechpartner:innen: Tim Detering, Juliane Koch