Sozioökonomische und Akzeptanz-Analyse zum Naturschutzgroßprojekt „Reeds for Life“

Sozioökonomische und Akzeptanz-Analyse zum Naturschutzgroßprojekt „Reeds for Life“

Auftraggeber: Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e. V.

Ansprechpartner:
Harald Geißler, Tim Detering

Aufgabe

Die wertvollen Röhrichtbestände im Naturschutzgebiet „Bienener Altrhein, Millinger und Hurler Meer“ wurden durch gebietsfremde Nutrias in erheblichem Umfang vernichtet. Im Rahmen des EU-LIFE-Projekts „Reeds for Live“ sollen der Nutria-Bestand umfassend dezimiert und die Erholung des Schilfbestands mit Initialpflanzungen beschleunigt werden.

Das Naturschutzprojekt wird von einer sozioökonomischen Analyse begleitet, die zu Beginn und zum Ende des Projekts durchgeführt wird. Aufgrund der geplanten Maßnahmen zur Regulierung des Nutriabestands werden insbesondere Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung befürchtet. Wesentliche Ziele der Analyse sind daher die frühzeitige Erkennung potenzieller Konflikte und die Ableitung von Empfehlungen für die Öffentlichkeitsarbeit.

Leistungen

  • Expertengespräche mit Vertretern der Bevölkerung, des Tourismus, der Land- und Forstwirtschaft und des Naturschutzes zur Abschätzung potenzieller Konflikte
  • Entwurf und Abstimmung des Fragebogens für die Befragung von Einwohnern und Gästen der Region, Durchführung der persönlichen Befragung
  • Aufbereitung der Befragungsergebnisse in Text und Grafiken, Ableitung von Empfehlungen zur projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit
  • Abschätzung der sozioökonomischen Auswirkungen (Umsatz- und Arbeitsplatzeffekte) des Projekts durch Ausgaben (Anschaffungen, Aufträge an Firmen) im Rahmen des Projekts
  • Aufbereitung der Potenziale für eine touristische Inwertsetzung der Projektergebnisse, Abschätzung der erzielbaren qualitativen und quantitativen Effekte

Ergebnisse

Die Akzeptanz-Analyse zum Projektbeginn belegt ein geringes Interesse in der Bevölkerung an vertiefenden Informationen zum Projekt bei gleichzeitig hoher Zustimmung. Die Gutachter empfehlen die Fortführung der zurückhaltend-positiven Öffentlichkeitsarbeit in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen und regionalen Medien. Die Gutachter schlagen vor, mit der touristischen Inwertsetzung abzuwarten, bis die Erfolge in Form beeindruckender Röhrichtbestände vermittelbar sind. Die zweite Befragung zum Ende des Projekts im Sommer 2025 wird aktuell vorbereitet.

Bild: © Achim Vossmeyer, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve