Fortschreibung des Tourismuskonzeptes der Stadt Ingelheim am Rhein
Kürzlich wurde das fortgeschriebene Tourismuskonzept der Stadt Ingelheim am Rhein einstimmig im Stadtrat beschlossen. In einem Prozess mit breiter Beteiligung haben wir uns über das vergangene Jahr intensiv mit der Stadt Ingelheim und seinen Stadtteilen beschäftigt, eine Strategie ausgearbeitet und Maßnahmen festgehalten.
Drei Erkenntnisse lassen sich auch auf andere Kommunen und Konzepte übertragen:
# 1 Eine Fortschreibung ist keine Frage des „Alters“. Obwohl das bis dato gültige Konzept „erst“ 6 Jahre alt war, hat die Analyse schnell gezeigt, dass sich sowohl das Angebot, als auch die Rahmenbedingungen in Ingelheim geändert haben. Angebotsseitig hat die Stadt mit der Kongress- und Konzerthalle kING und dem Winzerkeller mit neuer Tourist-Information bedeutende Infrastrukturen hinzubekommen, ein Hotel wurde eröffnet, eine lokale Wanderwegekonzeption umgesetzt und durch eine Gebietsreform ist die Stadt seit 2019 um zwei Stadtteile und damit verbunden einige touristische Partner und Angebote reicher. Hinzu kommen strategische Rahmenpapiere übergeordneter Ebenen, wie das durch das dwif und uns erarbeitete Strukturgutachten des Landes Rheinland-Pfalz, der Fokus auf die strategischen Geschäftsfelder der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und nicht zuletzt die Tourismusstrategie sowie der radtouristische Entwicklungsplan Rheinhessen, in dem Ingelheim als einer der ausgewählten Kristallisationsorte eine besondere Rolle zukommt. Viele Gründe also, sich schon nach vergleichsweise „kurzer“ Zeit mit der eigenen touristischen Strategie auseinanderzusetzen. Das geht im Zweifel auch „kurz und knapp“.
# 2 Regionale Tourismusstrategien bilden den Rahmen für lokale Strategien. Ein Tourismuskonzept für eine Stadt, das nicht auf die Vision und Ziele der regionalen Strategie einzahlt und nicht die dort gesetzten Themen und Zielgruppen in den Fokus rückt? – für uns undenkbar. Strategien – egal ob auf Landes- oder regionaler Ebene – können nur dann erfolgreich sein, wenn die touristischen Partner in den Kommunen sie mit Leben füllen. Unser Ansatz für Tourismusstrategien auf lokaler Ebene ist es daher, immer dann, wenn es aktuelle Tourismusstrategien der Regionen gibt, diese als Rahmen anzusehen und diesen „zu füllen“. Mit der Umsetzung des Tourismuskonzeptes Ingelheim leistet die Stadt also automatisch auch einen Beitrag, um die Ziele der Tourismusstrategie Rheinhessens zu erreichen und die gesetzte Vision real werden zu lassen. Dies gelingt, in dem z. B. konsequent die Themen der Region und die definierten Zielgruppen in den Fokus gerückt werden. Das alles selbstverständlich ohne, dass Ingelheim seine eigene Identität und sein eigenes Profil verliert. Letztlich ist es eine klare Win-Win-Situation für Alle, denn die Angebote und Produkte Ingelheims können v.a. dann über die Rheinhessen-Touristik vermarktet werden, wenn sie deren Vorgaben optimal erfüllen.
# 3 Nach dem Abschluss ist vor der Umsetzung. Tourismuskonzepte – v.a. die Maßnahmenpläne – sind „lebende Papiere“, die als Richtschnur für alle Aktivitäten dienen. Einzelne Maßnahmen aus dem Konzept sind daher schon mit Fertigstellung in die Umsetzung gegangen – und genau das finden wir wichtig, um nicht den Schwung zu verlieren. Nach der Vorstellung und Beschlüssen in den politischen Gremien wurde das Konzept im Rahmen einer Veranstaltung zum Saisonauftakt den touristischen Partnern der Stadt vorgestellt. Viele von ihnen waren schon in der Konzepterstellung beteiligt und blickten daher gespannt auf das Ergebnis. Außerdem hatten Sie beim gemeinsamen Brunch die Möglichkeit sich auszutauschen und ihre Gedanken, Wünsche und Vorstellungen einzubringen. Dieses Miteinander ist wichtig, um das Konzept nun in die Realität zu überführen – hierbei wünschen wir viel Erfolg!
Anprechpartnerinnen: Silke Orth, Sarah Ernst