Willingen ist neben Winterberg der touristische Hotspot im Sauerland. Der erfolgreiche Tourismusort steht aber auch vor enormen Herausforderungen. Vor allem der extreme „Wochenend-Partytourismus“ und die damit verbundenen Konflikte machen den Einheimischen und Gästen zu schaffen. Das Problem hat sich in den vergangenen Jahren zugespitzt. Zuletzt ist zu beobachten, dass sich der Partytourismus auch in die Woche ausweitet, die Negativ-Schlagzeiten zunehmen, die Einwohner, Gäste und Gastgeber diesen Zustand nicht mehr hinnehmen wollen. Es besteht dringender Handlungsbedarf!
Mit Unterstützung von BTE ist Willingen nun dabei, sich im Rahmen der Neuaufstellung des Tourismusmarketing-Konzepts auf eine neue gemeinsame Profilierung und konkrete Handlungsbedarfe zu verständigen. Diese sollen künftig als Entscheidungsgrundlage dienen, um den Tourismus vor Ort nachhaltig und verträglich zu entwickeln, neue Möglichkeiten der Angebotsentwicklung zu eröffnen und um damit den konfliktfördernden, exzessiven Partytourismus langfristig aus dem Ort zu verdrängen. Eine gesellige Brauhaus- und Biergartenatmosphäre ist aber nach wie vor gewünscht, insbesondere da ein Wandel nur stufenweise und nicht von heute auf morgen erfolgen kann.
Für eine Neujustierung müssen alle an einem Strang ziehen! Von Anfang an war es daher der Gemeinde Willingen und BTE besonders wichtig, dass der gesamte Prozess unter breiter Einbeziehung der Leistungsträger und Akteure stattfindet. Entsprechend rege ist die Diskussion im Projekt. Nach umfassenden Analysen, Expertengesprächen und gemeinsamen Diskussionsrunden haben sich die Beteiligten auf eine künftige Fokussierung verständigt: Im Marketing zielt Willingen künftig auf Outdooraktive und Familien ab. Wichtige Schlagworte sind u.a. „natürlich“, „authentisch“, „bewusst“, „geborgen“.
Aber auch die Aktivitäten zur Eindämmung der negativen Clubtourismus-Auswirkungen müssen konsequent weiterverfolgt, ggf. verstärkt werden, um die neuen Kernzielgruppen nicht zu verschrecken. Dafür waren die Chancen nie so gut wie jetzt, denn die Corona-Sommer haben auch vielen Skeptikern gezeigt, dass in Willingen ein entspannter Tourismus ohne exzessive Partygäste möglich, ja sogar erstrebenswert ist. Es konnten in dieser Zeit zahlreiche Gäste, auch aus neuen Quellmärkten in Deutschland begrüßt werden.
Die derzeit in Planung und Bau befindlichen großen Infrastrukturvorhaben unterstützen den neuen Profilierungsansatz. Mit dem Neubau des Lagunen-Erlebnisbads, der Entwicklung des europaweit größten Trailparks, einer neuen Hängebrücke und einem Familienhotelprojekt hat Willigen gute Karten, bei den neuen Wunschzielgruppen Familien und Outdooraktive zu punkten.
Im Rahmen einer breit aufgestellten Zukunftswerkstatt, sollen nun die Ziele und Maßnahmen für die künftige touristische Entwicklung in Willingen ausgearbeitet, abgestimmt und priorisiert werden, sodass am Ende ein neues, gemeinsam mit den Akteuren erarbeitetes Marketingkonzept steht.
Weitere Informationen zum Projekt HIER.