Vielfach laufen aktuell die Destinationen dem sich immer schneller drehenden Karussell sich verändernder Rahmenbedingungen und Anforderungen an Kundenwünsche, technologischen Innovationen und gleichzeitig den Herausforderungen durch Konflikte zwischen Einwohnern und Gästen hinterher. Ein Mehr an Touristen ist wirtschaftlich und politisch sehr wohl gewünscht. Diese bringen im Gepäck allerdings ihre Erwartungen an eine Destination der Zukunft mit Anforderungen im Bereich des technologischen, digitalen Fortschritts mit. Es sind Gäste, die über ihre mobilen Endgeräte am liebsten in Echtzeit Tipps für Highlights bekommen und buchen wollen und die über die Smartphones immer mehr auch im Raum navigieren. Besondere Attraktionen wollen sie dann aber gern ohne die anderen „störenden“ Touristen genießen.
Wir müssen uns deshalb überlegen, wie eine zukunftsfähige, intelligente oder „smarte“ Destination eigentlich aussehen soll? Eine smarte Destination beschreibt ein Ziel, welches es durch geeignete Maßnahmen anzustreben gilt.
Sie ist „ein innovativer Raum, der für alle zugänglich ist und auf einer hochmodernen Technologie-Infrastruktur basiert, die eine nachhaltige Entwicklung der Region gewährleistet, die Interaktion und Integration des Besuchers mit den Umgebungen erleichtert und die Qualität seiner Erfahrung am Zielort sowie die Lebensqualität der Bewohner erhöht.“ (Segittur 2015)
Hierbei geht es zum einen um eine Zusammenführung der klassischen Querschnittshandlungsfelder Technologie, Nachhaltigkeit, Innovation und Barrierefreiheit in einem konzeptionellen Ansatz. Diese Handlungsfelder sind als tragende Säulen die Grundlage einer jeden Destinationsstrategie. Destinationsspezifisch setzen hierauf die Handlungsfelder Angebot & Produkt, Qualität, Kommunikation & Vertrieb und Organisation & Kooperation auf.
Zum anderen ist der Ansatz aber mehr als „alter Wein in neuen Schläuchen“. Eine ganzheitliche Betrachtung der Entwicklung einer Destination ermöglicht es, mit den Innovationen in den Technologien, Prozessen und Dienstleistungen die Instrumente der Digitalisierung effizient zu nutzen. Die Digitalisierung kann uns helfen, sowohl die Angebote zu verbessern und auf die veränderten Kundenwünsche entlang der Customer Journey auszurichten, gleichzeitig aber auch die Gästeströme besser zu lenken oder zu entzerren, um z.B. punktuelle Überkapazitäten, ökologisch oder sozio-kulturell sensible Räume zu meiden und den Touristen Empfehlungen in Echtzeit zu bieten.
Destinationen, die sich bereits auf einem guten Weg in diese Richtung befinden, sind die Sächsische Schweiz, der Hochschwarzwald und das Land Brandenburg mit dem Content-Netzwerk Brandenburg.